brüll quietsch zwitscher
6.11. - 17.12.2022
Ein ungewöhnlicher Titel für eine Kunstausstellung, aber wir begegnen in der Schau auch tatsächlich wundersamen Dingen und Tieren.
Edgar Braig lebt und arbeitet in Münsingen. Er benutzt uns vertraute Dinge auf fremdartige Weise, enthebt sie ihres ursprünglichen Gebrauchswerts. Am Ende dieses Verfremdungsprozesses erscheinen sie uns als absurd, aber auch als ästhetische Objekte voller Poesie.
Vernissage: So., 6.11.2022 um 17 Uhr
mit einer Performance von Edgar Braig + Reinhard Köhler
Die Kirschen der Freiheit
11.9. - 15.10.2022
Der Ausstellung ist nach der berühmten Erzählung von
Alfred Andersch betitelt, der „Geschichte einer Desertion“.
Die nationalsozialistische Militärjustiz verhängte während
des Zweiten Weltkrieges mehr als 30.000 Todesurteile:
gegen Soldaten, Kriegsgefangene und Zivilist*innen. Die
meisten Todesurteile ergingen gegen Deserteure und
„Wehrkraftzersetzer“. Viele weitere tausend Soldaten
starben nach kriegsgerichtlichen Urteilen in sogenannten
Bewährungseinheiten an der Front.
„Verstörend lang“ dauerte es, so der damalige Hamburger
Erste Bürgermeister und heutige Bundeskanzler Olaf
Scholz, bis die Deserteure angemessen gewürdigt wurden.
Bei uns in Ulm erinnert seit vielen Jahren das von Hannah
Stütz-Menzel geschaffene Deserteurdenkmal an diese
aufrechten Menschen (siehe Foto).
Auch heute gibt es unzählige Staaten, in denen das Grundrecht
auf Kriegsdienstverweigerung nicht existiert. Die
einzige Möglichkeit für Menschen, sich dem Töten oder der
Ausbildung zum Töten zu entziehen, ist die Desertion. Das
ist ein mutiger Schritt, der oft genug mit der Todesstrafe
geahndet wird.
Otl Aicher, weltberühmter Gestalter und Grafikdesigner,
ein bekannter Sohn Ulms, entzog sich dem staatlich verordneten
Zwang zum Töten durch Desertion.
Wir baten Künstler*innen aus ganz Deutschland, sich mit
diesen Themenbereichen kritisch auseinanderzusetzen und
sich künstlerisch dazu zu äußern. Eine Auswahl davon
zeigen wir zu den Ulmer Friedenwochen.
Teilnehmende Künstler*innen:
Eva Bley (Augsburg)
Verena Blunck-Mader (Steppach)
Edgar Braig (Münsingen)
Ursula Busch (Ulm)
Markus Epha (Berlin)
Manuel Götz (München)
Shahin Hesse (Garbsen)
Sabine Imhof (Altheim-Staig)
Reinhard Köhler (Ulm)
Coco Kühn (Berlin)
Volker Kurz (Gröbenzell)
Katharina Lehmann (München)
Hans Liebl (Neu-Ulm)
Helene Lindqvist (Augsburg)
Karl-Heinz Mauermann (Essen)
Jochen Meyder (Münsingen)
Nikolaus Mohr (Ostrach)
Roswitha Josefine Pape (Heidelberg)
Gisela Pletschen (Kirchzarten)
Walter Rockenbauch (Heidenheim)
Kerstin Römhild (Lohr)
Tina Schnapka (Überkingen)
Elena Schoch (Ulm)
Andreas Paul Schulz (Augsburg)
Wolfgang Schwarz (Oldenburg)
Rainer Steinemann (Ulm)
Robby Sintern (Kirchzarten)
Gabriele Stolz (München)
Judith Wettemann-Ebert (Ellwangen)
Vernissage: So., 11.9.2022 um 17 Uhr
Einführung: Reinhard Köhler
Suche verlorene Zeit
Reinhard Köhler (Fotografie)
3.7. - 13.8.2022
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: So wird üblicherweise die Zeit eingeteilt. Vergangenheit existiert nur in der Erinnerung, gestützt durch materielle Spuren.
Fotos, die ursprünglich einen winzigen Moment der Gegenwart festhielten, werden danach zum Bestandteil von Erinnerung. Aber was ist mit Fotos, die gar nichts mit Erinnerungen der betrachtenden Personen zu tun haben? Sind diese Fotos in der Lage, so etwas wie eine kollektive kulturelle Erinnerung hervorzurufen?
Wenigen ist bekannt, dass Reinhard Köhler, Bildender Künstler und Musiker aus Ulm, seit seinem Kunststudium auch fotografiert, allerdings nur gelegentlich die Ergebnisse ausstellt. Nun zeigt er in seiner Einzelausstellung eine Fotoauswahl der letzten vier Jahre. Manchmal sind sie streng, aber undogmatisch komponiert und man erkennt die Einflüsse von Fotografen wie Robert Häusser. Gleichzeitig bemerkt man in den oft unscheinbaren Motiven eine stille Poesie und Hinweise auf Vergänglichkeit, wie Köhler sie ja auch oft in seinen Kleinplastiken und Assemblagen thematisiert.
Vernissage: So., 3.7.2022 um 17 Uhr
Einführung: Hartmut Fröhner
Verweildauer
April / Mai 2022
Not enough room to swing a cat
Brandt - Putze - Welzenbach
3.4. - 14.5.2022
Die drei Künstler Axel Brandt (Düsseldorf), Thomas Putze (Stuttgart) und Andreas Welzenbach (Aalen) bilden seit geraumer Zeit eine lose Künstlergruppe, die immer wieder für Überraschungen gut ist. Alle drei beschäftigen sich immer wieder mit existentiellen Fragen des Menschseins, verbinden dies aber jedes Mal mit einem deutlichen Augenzwinkern und hintergündigem Humor.
Sie arbeiten normalerweise im großen Format, sowohl auf der Fläche als auch im Raum.,
Daher sind wir gespannt, wie sie mit den räumlichen Möglichkeiten unserer Galerie umgehen.
Vernissage: So., 3.4.2022 um 17 Uhr
Zur Vernissage gibt es eine Musik-Performance der drei Künstler.
3.4. - 14.5.2022
In einer fortwährend schneller werdenden Zeit schaffte es ein kleiner Virus, einen Zeitraum des Innehaltens zu erzwingen. Manche konnten erfahren, dass Verweildauer nicht nur ein Kostenberechnungs- und Rentabilitätsfaktor ist, sondern auch ein Faktor für Lebensqualität. Acht Künstler*innen der Produzentengalerie Pupille in Reutlingen erkunden die Fähigkeiten und Qualitäten des Innehaltens. Sie arbeiten mit den Mitteln der klassischen Malerei und Bildhauerei, mit Siebdruck und Objekten aus chirurgischem Nahtmaterial und Erde.
Hans Gunsch
Regine Krupp-Mez
Renate Quast
Inge Rau
Beatriz Schaaf-Giesser
Karl Striebel
Renate Vetter
Jochen Warth
Vernissage: So., 22.5.2022 um 17 Uhr
Einführung: Reinhard Köhler
Musik: Johannes Honnef
Februar/März 2022
Armutszeugnisse
Myrah Adams - Collagen
Myrah Adams zeigt teils großformatige, aber immer kleinteilige Collagen zum Thema ''Armut''.
Es geht um Wohlstand und Überfluss, genauso um die sogenannte Dritte Welt und um Armut vor unserer Haustür, Menschen und ganze Gesellschaften also, die an der Peripherie leben. Die Künstlerin spürt auch der Frage nach, welche politische und soziale Ursachen diese Verhältnissen haben und wer die Verantwortlichen sind, sie sich selbst ein ''Armutszeugnis'' ausstellen.
Zur Vernissage gibt es Gespräch zwischen
Markus Kienle und Myrah Adams.
Musik: Bene Büchler